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Meldung aus dem Südkurier, 13.09.2001:
Kein Zug zwischen Stockach-Mengen
Gestern wurde Gutachten vorgestellt - Fahrgastzahlen für Personenverkehr
wären zu niedrig
Sigmaringen/Stockach - Zwischen Stockach und Mengen werden auch künftig
keine Personenzüge fahren. Das hat Landrat Dirk Gaerte gestern in
einem Pressegespräch bekannt gegeben. Ein Gutachten habe gezeigt,
dass die Fahrgastzahlen für einen Zugverkehr zu niedrig wären.
Der Güterverkehr auf dieser Strecke sei nicht in Gefahr. Nach vorsichtigen
Schätzungen müssten mindestens 37 Millionen Mark investiert
werden, um auf der Strecke einen Personenzugverkehr einzurichten. Wahrscheinlicher
sei eine Zahl von 64 Millionen Mark. Hinzu kämen jährliche Betriebskosten
von rund vier Millionen Mark, wie Gaerte erläuterte. Es müssten
Züge angeschafft werden, es seien Sicherungsmaßnahmen an der
Strecke nötig, Wartehäuschen müssten aufgestellt werden.
Der Anstoß zu einer Wiederaufnahme des Schienenverkehrs sei vor
gut zwei Jahren aus Meßkirch gekommen, erklärte Gaerte. Die
Idee war, den "Seehas", der auf der Strecke zwischen Radolfzell und Stockach
verkehrt, in den Landkreis Sigmaringen hinein zu verlängern und bis
Mengen fahren zu lassen. Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hatte
ein Gutachten bei der Schweizer Firma "SMA" in Auftrag gegeben, um die
Machbarkeit eines solchen Personenzugverkehrs zu überprüfen.
Das Gutachten, das 42000 Mark kostete, wurde finanziell unterstützt
von den Landkreisen Sigmaringen und Konstanz, von Städten und Gemeinden
an der Bahnstrecke und dem Regionalverband Hochrhein-Bodensee. Die Hälfte
der Kosten trug das Land Baden-Württemberg. Dem Gutachten lagen zwei
Varianten für einen Zugverkehr auf der 40 Kilometer langen Strecke
von Stockach nach Mengen zu Grunde, die Züge wären jeweils etwa
im Stundentakt gefahren. Bei Variante eins wäre der Zug langsamer
unterwegs gewesen, hätte aber die Anschlüsse an den Nahverkehr
in Mengen und Radolfzell optimiert. Bei Variante zwei wäre der Zug
schneller, nämlich mit 120 Stundenkilometern, von Ort zu Ort gefahren.
Für diese schnellere Variante zwei hätte man rund 700 Fahrgäste
täglich gewinnen können, für die Variante eins rund 350.
Diese Zahlen seien zu niedrig für eine Wiederaufnahme des Zugverkehrs,
wie Stefan Saeger, Projektleiter im Regionalverband Bodensee-Oberschwaben,
gestern erläuterte: "Der Bund legt Strecken mit einem Nachfragepotential
von unter 500 Fahrgästen am Tag still." Auf der Teilstrecke von Sauldorf
nach Schwackenreute sei das ermittelte tägliche Fahrgastaufkommen
von 46 so gering, dass pro Zug im Schnitt nur 1,5 Menschen mitfahren würden.
Auch Gaerte erklärte, diese Zahlen seien zu niedrig: "Wir bekommen
keine finanzielle Unterstützung von Bund oder Land, wir müssten
die kompletten Kosten selbst tragen." Der Kostendeckungsbeitrag durch
den Verkauf von Fahrkarten liege bei maximal zehn Prozent.
Zu wenig Fahrgäste wie Gaerte erklärte, habe es gestern auch
ein Gespräch mit den Bürgermeistern der an der Strecke liegenden
Gemeinde sowie Vertretern des Landkreises Konstanz gegeben. "Alle sind
der Meinung, dass eine Wiederaufnahme nicht nur uninteressant, sondern
nicht möglich ist," bilanzierte Gaerte dieses Gespräch.
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Meldung aus dem Südkurier 14.09.2001:
Fehlende Fahrgäste
Gutachten: Kaum Nachfrage nach Seehas-Weiterführung
Stockach (bie) Kein Seehas Richtung Schwäbische Alb. Am Mittwoch
hat der Sigmaringer Landrat Dirk Gearte vor Journalisten die Rechnung
der Schweizer Gutachter aufgemacht, die Kosten und Nutzen einer verlängerten
Seehas-Verbindung Richtung Mengen analysiert hatten (wir berichteten).
Harte Fakten
Die Untersuchung habe ergeben, dass hohe Infrastruktur- und Betriebskosten
vergleichsweise geringer Nachfrage gegenüber stehe. "Aufgrund dieser
Sachlage ist eine Wiederaufnahme des Schienenpersonenverkehrs kaum vertretbar",
bilanzierte Gearte. Die Reaktivierung sei nicht nur uninteressant, sondern
schlicht nicht möglich.Bei weniger als 500 Fahrgästen pro Tag
wäre der kommunale Anteil am Verkehrsprojekt untragbar. "Das ist
eben einfach nicht finanzierbar", bedauert Stockachs Bürgermeister
Rainer Stolz das Ergebnis. Folgekosten in Höhe von 10 Millionen Mark
pro Jahr können nicht auf die betroffenen Kommunen und Kreise umgelegt
werden. Zudem - und auch das habe die Analyse unterstrichen - bestehe
keine echte Bezeihung Richtung Sigmaringen, Mengen oder Messkirch. Der
schwächste Bereich der Linie sei das Stück zwischen Mühlingen
und Sauldorf. Dennoch sei es notwendig und richtig gewesen, die 42000
Mark in diese Studie zu investieren. "Jetzt wissen wir, woran wir sind",
betont Stolz, dass das Interesse der Menschen zwischen Stockach und Mengen
an der Bahnlinie wohl unterm Strich zu gering sei. Hoffnung, dass die
reellen Fahrgastzahlen am Ende die düsteren Prognosen übertreffen
könnten, hat er nicht. "Die beauftragten Schweizer Gutachter sehen
das sehr Nutzer-orientiert", erklärt Stolz im SÜDKURIER-Gespräch.
Der Konstanzer Landrat Frank Hämmerle setzt jetzt auf den Betrieb
mit Güterverkehr. "Damit könnte es uns vielleich gelingen, die
Strecke am Leben zu erhalten", hofft er. Doch auch er weiß, dass
mit spitzer Feder gerechnet wird. Deshalb sei der Personenverkehr derzeit
nicht umsetzbar. "Es gibt zuwenige Beziehungen zwischen den Regionen",
erklärt Hämmerle und blickt dabei vor allem auf den fehlenden
Schülerverkehr. Denn der sei das Rückgrat des öffentlichen
Personen-Nahverkehrs.
Hoffnung Güterverkehr
"Die jetzt vorgelegten Zahlen sind ernüchternd", bilanziert Hämmerle
und verweis darauf, dass die beiden im Landkreis betroffenen Bürgermeister
das gleich sehen. Und auch die Hoffnung Güterverkehr ist nur eine
vague.
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Pressemeldung des VCD 21.11.2003:
40 Kilometer Schiene bekommen eine Lobby
Nach der erfolgreichen Sonderzugaktion auf der Strecke Stockach-Mengen
im September 2003 geht der Verkehrsclub Deutschland (VCD) aufs Ganze.
Er hat die "Interessengemeinschaft Hegau-Ablachtal-Bahn" gegründet
und ruft Bürger und öffentliche Institutionen auf, sich für
die 40 Kilometer lange stilllegungsbedrohte Bahnstrecke zu engagieren.
Wolfgang Korn, der Geschäftsführer des VCD-Landesverbandes Baden-Württemberg,
und Wolfgang Lohmiller, der VCD-Kreisvorsitzende, zeigen beim Pressegespräch
in Mengen eine Schienenkarte und deuten auf einen weißen schienenstrangfreien
Fleck. Zwischen Tuttlingen und Radolfzell, zwischen Bodenseegürtelbahn
und Donautalbahn klafft die große schienenfreie Zone. Ziemlich genau
in der Mitte könnte die noch existierende Schienenverbindung von
Mengen über Meßkirch und Krauchenwies nach Stockach die klaffende
Lücke schließen. Ab Stockach ist die Strecke nach Radolfzell
vor einigen Jahren reaktiviert worden. Hier fährt jetzt der "Seehas".
Nach Meinung des VCD hätte die "Hegau-Ablachtal-Bahn" als Teil einer
leistungsfähigen Schienenfernverbindung von Basel nach München
Zukunft und gut besetzte Züge. Die Verbindung wäre kürzer
als alle bisherigen Relationen bei "deutlich kürzeren Reisezeiten",
sagt Werner Korn. Statt drei Stunden 20 Minuten bräuchte man nur
noch zwei Stunden 20 Minuten für die Bahnfahrt von Zürich nach
Ulm und bei der Fahrt von Ulm nach Konstanz über die "Hegau-Ablachtal-Bahn"
wäre die Fahrt immerhin 45 Minuten kürzer. Auch für den
Güterverkehr sehen die VCD-Vertreter ein Potenzial . Auch könne
die schon stark befahrene eingleisige Bodenseegürtelbahn entlastet
werden.
Voraussetzung ist aber, dass die Strecke für den Verkehr mit modernen
Neitec-Zügen ausgebaut wird. Dazu braucht es eine Lobby, und die
hat der VCD mit der "Interessengemeinschaft Hegau-Ablachtal-Bahn" ins
Leben gerufen. Alle Privatpersonen und Träger öffentlicher Belange
ruft der VCD auf, sich für die Bahnstrecke zu engagieren. Noch allerdings
kämpft der VCD gegen Bestrebungen der DB-Netz. Die Stilllegung der
Strecke ist beschlossene Sache und soll am 13. Dezember 2003 vollzogen
werden. Der VCD hält dagegen. Für 14. Dezember 2003 will der
Verband einen "Weihnachtsmarktexpress" beantragen, einen Sonderzug, der
die Weihnachtsmärkte in Ulm und Konstanz über die "Hegau-Ablachtal-Bahn"
verbindet. Und auch die Narrenvereine der Region will man ins Boot bekommen
und denkt fürs Frühjahr an Sonderzüge zu Narrentreffen
und zum Baseler Morgenstreich. Ansprechpartner für die "Interessengemeinschaft
Hegau-Ablachtal-Bahn" und die Sonderzugfahrten: VCD-Landesverband Stuttgart,
Telefon 0711 6070217, Fax 0711 607 02 18, oder E-Mail: VCDLVBW@t-online.de.}
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Meldung aus dem Südkurier 27.10.2004
Strecke ist jetzt verkauft
Sauldorf/Meßkirch Ablachbahn Sauldorf/Meßkirch (bph) Die 38 Kilometer
lange Bahnstrecke von Mengen nach Stockach ist jetzt an die Ablachbahn
GmbH verkauft worden. Eine von zwei Geschäftsführern dieser Gesellschaft
mit Sitz in Kostanz ist Ulrich Bohnacker ("Tegometall"). Darüber informierte
Bürgermeister Thomas Kugler den Sauldorfer Gemeinderat. Als Aufsichtsbehörde
fungiere weiterhin das Bundesamt für das Bahnwesen. Auf der Strecke sei
weiterhin öffentlicher Personennahverkehr wie der Betrieb von Sonderzügen
möglich. Da die Schienen weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung stünden,
seien Draisinenfahrten verboten, machte der Verwaltungschef deutlich.
Kugler begrüßte den privaten Erwerb der von der Stilllegung durch die
Deutsche Bahn bedrohten Schienenstrecke: "Das ist ein wahrer Glücksfall
für die Gemeinde Sauldorf und erspart uns eine Menge Ausgaben!" Über den
Kaufpreis, den die Ablachbahn entrichtete, hüllte sich Kugler in Schweigen.
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Meldung aus dem Südkurier 12.02.2009
Die Bahnstrecke erwacht
Die Ablachtal-Bahn zwischen Krauchenwies und Schwackenreuthe soll zwischen Mai und Juni dieses Jahres wieder in Betrieb genommen werden. Bis dahin könnten noch öfters Arbeiten an den Schienen beobachtet werden, sagt Peter Kieble, örtlicher Betriebsleiter der Ablachtal-Bahn in Krauchenwies.
Gleisarbeiten an der noch ruhenden Bahnstrecke: Ein Bild, das man in den nächsten Wochen öfters zu sehen bekommen wird. Bereits in wenigen Monaten soll der Güterverkehr wieder durch Meßkirch rollen.
Meßkirch – Vor kurzem war in Meßkirch ein Zweiwegebagger zu sehen, der mit Wartungsarbeiten an den Gleisen beschäftigt war. „Das wird man in der nächsten Zeit noch öfters beobachten können“, sagt Kieble. Denn „das Ziel ist es, die Strecke im zweiten Quartal 2009 wieder in Betrieb zu nehmen“. Wann genau, das hänge vom Wetter ab und wie schnell die Arbeiten vorankommen.
Es müssten Sträucher und Bäume zurückgeschnitten werden, die Gleise müssten ausgerichtet, Schrauben angezogen und an einigen Stellen neu geschottert werden. „Die Strecke war nie stillgelegt sondern sie war aus oberbautechnischen Gründen gesperrt“, betont der Betriebsleiter. Das sei die einfachste Stufe dafür, dass kein Verkehr auf ihr stattfindet und verwaltungstechnisch ein himmelweiter Unterschied zu einer Stilllegung. Vergleichbar sei dieser Zustand in etwa damit, dass ein funktionsfähiges Auto keine gültige Tüv-Plakette mehr hat, gibt er ein Beispiel.
Bislang gebe es zwei oder drei Kunden, die auf dem 20 Kilometer langen Gleisabschnitt demnächst wieder Güter transportieren wollten. „Stahl und Kies. Das was auch früher auf der Strecke transportiert wurde“, sagt Kieble. Falls Firmen Interesse daran hätten, ihre Güter auf der Schiene durch den Linzgau transportieren zu lassen, könnten sie sich an die Ablachtal-Bahn wenden. Zugelassen sei die Strecke für Züge mit einer Geschwindigkeit bis 50 km/h. Doch sei die Geschwindigkeit dabei zurzeit kein Kriterium. Es könne sein, dass die Güterzüge nach der Wiedereröffnung in diesem Jahr mit 20 oder 30 km/h auf der Strecke unterwegs sein werden.
Seitens der Ablachtal-Bahn als Eigentümerin der Bahnstrecke sei die Wiedereröffnung jedoch ein Zeichen dafür, dass man offen für eine weitere Entwicklung ist, sagt Betriebsleiter Kieble. Wichtig sei es dabei zunächst jedoch vor allem, dass die Strecke wieder eröffnet werde.
Das Thema Personenverkehr rückt er noch in weite Ferne. „Die Strecke ist zugelassen für den Güterverkehr und etwas anderes liegt derzeit nicht vor.“ Erst müssten ausreichende Fahrgastzahlen da sein und auch die Geldgeber. Zudem gebe es strenge Richtlinien, um ein Bahnhofsgebäude in Betrieb zu nehmen. Und selbst in Meßkirch seien die Voraussetzungen dafür derzeit nicht erfüllt. Eine entsprechende Bitte müsste auch von den Kommunen kommen, sagt Kieble. Dort lägen die relevanten Zahlen des öffentlichen Personennahverkehrs ja schließlich auch vor.
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Meldung des Innenministeriums von Baden-Württemberg vom 05.03.2009:
Konjunkturprogramm für die Güterverkehrsstrecken der nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Baden-Württemberg
05.03.2009 „Die Förderung der Güterverkehrsinfrastrukturen der nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Baden-Württemberg mit Mitteln des Konjunkturprogramms II des Bundes in Verbindung mit dem Investitionsprogramm des Landes ist dringend erforderlich, um noch mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Weiter zunehmender Gütertransport per Lkw darf Straßen und Umwelt nicht noch stärker belasten.“ Das sagte Verkehrsstaatssekretär Rudolf Köberle am Donnerstag, 5. März 2009, in Stuttgart.
Das Investitionspaket umfasse alle Güterverkehrsstrecken der nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Baden-Württemberg. Es habe ein Volumen von insgesamt 20 Millionen Euro, verteilt über den Zeitraum von drei Jahren. Mit den Mitteln seien die Eisenbahnunternehmen in der Lage, in ihre Schieneninfrastruktur zu investieren. Gedacht sei dabei vor allem an Erneuerungs- und Instandsetzungsarbeiten an Schienen, Weichen, Schwellen, Unterbau, Brücken, Signalanlagen und Zugsicherungsanlagen. „Bei der Bandbreite der verschiedenen Maßnahmen können unterschiedlichste Wirtschaftsbereiche, vorwiegend mittelständische beziehungsweise regionale Unternehmen, an den Investitionen partizipieren“, so Köberle.
Zusatzinformationen:
Insgesamt sind vom Konjunkturprogramm 104,4 Kilometer auf folgenden Strecken betroffen:
Hechingen - Eyach;
- Sigmaringendorf - Hanfertal
- Bad Wurzach - Rossberg
- Mengen - Krauchenwies - Stockach
- Bühl - Schwarzach/Gräffern
- Rastatt - Wintersdorf
Quelle: Innenministerium
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