Geschichte der 52 7596
Diese Lokomotive wurde im Jahr 1944 von der Wiener Lokfabrik Florisdorf gebaut. Ihre Fabriknummer lautet 16944. Bis zum Ende ihrer aktiven Dienstzeit 1977 war sie bei folgenden Zugförderstellen stationiert:
Als Besonderheit muß genannt werden, daß die Lok mit einem Kabinentender ausgestattet war. Diese Kabine wurde in den fünfziger Jahren eingebaut, um den Güterzugbegleitewagen einzusparen. Einen ähnlichen Umbau nahm die DB bei einem Teil ihrer 50er vor. Die EFZ setzt die Lok nach der Übernahme 1978 bei verschieden Sonderfahrten ein. Nach Ablauf der Fristen mußte die Lok abgestellt werden. Wegen hohen Kosten einer HU und der fehlenden Einsatzmöglichkeiten (die Lok durfte nur auf zwei Streckenabschnitten der Hzl eingesetzt werden, auf dem DB-Netz herrschte das unsägliche Dampfverbot) stellte man sie der Stadt Singen als Denkmal zur Verfügung. 1985 wurde sie von ihrem Los erlöst und vom Denkmalsockel geholt. In diesem Jahr stellten die EFZ die Lok bei verschiedenen Ausstellungen und Fahrzeugschauen aus. Oktober 1985 kam 52 7596 dann endlich wieder nach Tübingen, um mit der Aufarbeitung beginnen zu können. Um die Lok weitgehend wieder in Orginalzustand zurückzuversetzen, wurde die Kabine aus dem Tender entfernt. Die Hauptuntersuchung konnte im Frühjahr 1989 abgeschlossen werden. Die Abnahme der Lok war am 28. April 1989. Die Abnahme- und Probefahrt fand zwischen Hechingen und Gammertingen am 29. April 1989 vor einem Güterzug statt. Am 1. Mai 1989 dampfte sie mit dem ersten Sonderzug auf der Hzl. Ab diesem Termin wurde die Lok regelmäßig auf unseren Museumsbahnstrecken eingesetzt. Nun durfte sie fast das gesamte Streckennetz der Hohenzollerischen Landesbahn befahren. In der Zwischenzeit rüsteten die EFZ die Lok mit einer Indusi-Anlage und einem Zugbahnfunkgerät aus, so daß sie auch auf DB-Strecken zugelassen ist. Mit die herausragendste Zugleistung war der Ausflug nach Wien zum 52er-Treffen in Straßhof. Diese Fahrt konnte ohne die geringsten Probleme bewältigt werden. Es ging am 19. März 1994 mit einem Vier-Wagenzug bei schaurigem Wetter in Tübingen über die Zollernbahn nach Aulendorf los. Von hier aus befuhr der Zug die Strecke nach Buchloe und weiter nach München. In München kam am nächsten Tag noch ein 1.-Klasse-Wagen hinzu, so daß es mit fünf Vierachsern über Mühldorf - Simbach - Linz und durch die Wachau nach Wien Nord ging. Am darauffolgendem Tag kam sie wieder in ihre alte Heimat nach Straßhof in das dortige Eisenbahnmuseum Heizhaus". Acht Loks der Baureihe 52 waren unter Dampf zu erleben. Erwähnenswert ist noch als weiterer Programmpunkt dieses Ausfluges die Fahrt mit 52 7596 und der slownischen 33 037 nach Puchberg am Hochschneeberg. Hier konnten beide Maschinen in der 46-Promille-Steigung zeigen, was noch in ihnen steckt. Am 24. Mai 1994 ging es zurück bis Attnang-Puchheim mit Vorspann durch 52.3517. Anschließend mußte 52 7596 den Zug alleine weiter bis München befördern. Allerdings war der Zug durch einige neuerworbene Wagen wesentlich schwerer, als bei der Hinreise. Nach zwei Tagen Fahrt erreicht der Zug den Zielbahnhof Mengen. Lediglich der Tender war restlos leergeräumt - ja sogar ausgefegt. Vermutlich wäre man mit diesem Zug keine 10 km mehr weit gekommen. Gott sei Dank war der Kohlelieferant aus Stuttgart wie vereinbart, zur Stelle und füllte den Tender wieder. Über 1.800 km hat die Lok in diesen fünf Fahrtagen störungsfrei hinter sich gebracht. Eine Leistung, die nicht zuletzt durch den aufopferungsvollen Einsatz der Lokmannschaft möglich war. Um den Jahreswechsel 1995/96 war dann die Hauptuntersuchung fällig. Diese mußte vorgezogen werden, da es durch äußerliche Einflüsse zu losen Radreifen kam. Dieser betriebsfähige Zustand hatte die sofortige Außerbetriebsetzung zur Folge. Durch den anstrengenden Dienst kam es im Bereich des Fahrwerks zu vielen kleineren Schäden. Besonders die Lagerschäden häuften sich. Bei dieser Hauptuntersuchung erhielt die Lok große Scheeräumer. Diese hat sie in der Zwischenzeit an 52 8055 abgegeben, sozusagen im Tausch, denn sie bekam deren Windleitbleche. Es werden nun einige Fans einwenden, daß die 52 7596 nie Windleitbleche besessen hatte - weit gefehlt. Es liegt ein Bild von 52 7596 mit Witte-Windleitbleche aus den fünfziger Jahren vor. Im Moment bemühen sich die Verantwortlichen, wieder einen Scheeräumer zu bekommen. Nach der Hauptuntersuchung war sie wieder verstärkt im Einsatz, die Fahrleistungen stiegen bis Mitte 1997 kontinuierlich an. Im Jahr 1995 legte sie 1.210 km zurück, 1996 waren es 17.112 km. Dann wurde die Lok wieder ausgebremst. Durch einen, vom Lokpersonal nicht bemerkten Mangel an der Bremse, beim Schleppen der Lok nach Freiburg, hatte sie wieder lose Radreifen. Wieder mußte die Lok zur Reparatur. Die Radreifen (bei der HU 1995 erst neu aufgezogen) mußten erneuert werden. Nachdem eine Neubereifung der 52 8055 ebenfalls anstand, verdoppelten die EFZ Bestellung und gab die Arbeit dieses Mal bei der SLM (Schweizerische Lokomotiven und Maschinenfabrik) Winterthur in Auftrag. Kurz vor Ostern 2001 brach dann leider eine Federaufhängung einer Treibachse, so dass sie für einige Zeit außer Gefecht war. Da 64 289 wegen Fristablaufs nicht einsatzfähig war, wurde 64 419 als Gastlok im Sommer 2001 vor vielen EFZ-Zügen eingesetzt. Seit dem Spätsommer fährt die 52er aber wieder. Ihre Laufleistung betrug im Jahr 2001 8.130 km. 52 7596 bildete in den Jahren 2001 bis 2003 zusammen mit 01 519
das Rückgrat der Dampftraktion vor den EFZ-Sonderzügen. Aber
auch im Sommer 2002 ereilte die Lok ein Fahrwerksschaden. Ein Riß
am Achslagergehäuse mußte in der Zeit zwischen August und November
2002 behoben werden. Da in Tübingen keine Achssenke mehr vorhanden
ist, wurde Lok vor Ort mit Hilfe von 2 Autokranen aus- und wieder eingeachst,
um den schadhaften Radsatz reparieren zu können.
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